Andrea Bálint: eine erfolgreiche Schülerin

Interview mit Andrea Bálint, Schülerin der 12.c über die Erfolge der vergangenen zehn Jahre
Andrea Bálint ist Schülerin des Abschlussjahrgangs, und hat schon seit der Grundschule ausgezeichnete Jahreszeugnisse. Daneben vertrat sie unsere Schule an zahlreichen Wettbewerben. Es gibt kaum solche Schulfächer, in denen Andi nicht konkurriert hat. Um nur einige zu erwähnen: Mathematik, Informatik, Deutsche Sprache, Physik, Zeichnen, Geschichte, Geografie. Die Palette ist sehr bunt. Ich habe eine wirklich lange Liste über unterschiedliche Themenpunkte erhalten, und auch die Chance bekommen, mit ihr ein Interview über die Erfolge der vergangenen zehn Jahre machen zu können. Ich habe nicht verpasst, sie zu fragen, wie es möglich ist, gleichzeitig in der Schule und im Privatleben so gut standzuhalten.
Wie lange nimmst du schon an schulischen Wettbewerben teil?
Eigentlich seit dem Beginn der Grundschule. Mein erster Wettbewerb war der Petőfi Sándor Rezitationswettbewerb, an dem ich mit dem Gedicht Galgapartihoz von Petőfi Sándor angetreten habe. Seitdem nehme ich ständig an unterschiedlichen Wettbewerben teil.
Kurz-wenn es überhaupt möglich ist-könntest du mir und den Lesern über die Ergebnisse und Verdienste der vergangenen zehn Jahre berichten?
Ich weiß nicht, wo ich anfangen sollte. Seit der Grundschule habe ich ungefähr an 30 Wettbewerben teilgenommen, unter anderem an dem Landesübersetzungswettbewerb, ebenfalls an dem Landeswettbewerb aus Geografie, Geschichtewettbewerb, der für das Jubiläum der Revolution von 1956 veranstaltet wurde und an Deutsche Nationalitäten-, und zahlreichen, von der Schule veranstalteten Wettbewerbe. Für mich ist doch der Lesewettbewerb Lesefuchs aus dem vorigen Jahr der bedeutendste. Dies ist bis heute ein maßgebendes Erlebnis in meinem Leben. Es ist wichtig zu erwähnen, dass ich mich durch das Lesen sprachlich sehr viel entwickelt habe, mein Wortschatz ist gewachsen. Wahrscheinlich spielte es auch eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen DSD Prüfung. Während des Wettbewerbs konnte ich mich mit solchen Generationsproblemen auseinandersetzen, die für uns alle höchstaktuell sind, wie zum Beispiel die Identitätssuche der Jugendlichen. Das eine zum Lesen aufgegebene Buch handelte von dem Ersten Weltkrieg, und daraus habe ich in der Geschichte auf erhöhtem Niveau ganz viel profitiert. Mit dem Sieg in der Landesfinale habe ich ein dreiwöchiges Stipendium in Deutschland gewonnen, aus dem ich eine Woche in der deutschen Hauptstadt, Berlin verbringen konnte. Dorthin kehrte ich für die Internationale Finale zurück, woher ich den zweiten Platz abholen konnte. Ich habe mich während des Wettbewerbs mit vielen Erlebnissen und Freundschaften bereichert, die für ewig halten.
Hast du dich in der Grundschule für die Wettbewerbe von selbst angemeldet, oder haben dich deine Lehrer dazu motiviert?
Ich kann mich ruhig glücklich nennen, da ich seit der Grundschule ausgezeichnete Deutschlehrer hatte. Ich glaube deshalb mag ich Deutsch so sehr. Anfangs habe ich an den Wettbewerben auf ihre Vorschläge teilgenommen, später haben mich meine erreichten Erfolge dazu ermutigt, und in den nächsten Jahren habe ich mich schon von mir selbst gemeldet.
Hast du jemals daran gedacht, mit diesen Erfolgen deine Eltern stolz zu machen, oder hast du nur einfach aus deiner eigenen Lust teilgenommen?
Nie war mein Hauptziel, meinen Eltern etwas zu beweisen. Hauptsächlich wollte ich mich immer aus eigenem Interesse bewerben. Natürlich sind sie bis heute auf alle meine Erfolge stolz, und ich denke, die bei den deutschsprachigen Wettbewerben erreichten Plätze haben für sie eine besonders große Bedeutung wegen unserer deutschen Bindungen.
Eine deiner größten und bedeutendsten Ergebnisse ist zweifellos deine Teilnahme an der Internationale Finale von Lesefuchs. Parallel mit deinen schulischen Verpflichtungen hast du dich für den Endkampf trainiert. Es gab offenbar solche Momente, als du daran gedacht hast, warum du so Vieles gleichzeitig machst. Wer hat dich in diesen Momenten unterstützt?
Wegen des Lebens im Schülerwohnheim brauche ich sehr viel Zeit fürs Pendel, deshalb war die Vorbereitung nicht nur wegen der schulischen Aufgaben schwer. Ich habe mit dem Lesen im Sommer angefangen, und habe es in den Herbst-und Osterferien fortgesetzt, aber sogar auf dem Weg nach Hause. Doch nicht einmal dadurch konnte ich so viel Zeit dazu verwenden, wie ich vorher geplant habe. Natürlich gab es Tiefpunkte wegen des großen Stresses- besonders als ich wegen der Internationalen Finale den Inhalt und die Interpretation der Bücher wachrufen musste-, aber meine Deutschlehrerin, Frau Dévity, die nachmittags und abends mit mir geübt hat, hat mich ständig motiviert, und mit ihrer eigenen Begeisterung mich auch inspiriert. Deswegen bin ich ihr bis heute dankbar, weil ich ohne ihre Hilfe nicht so gute Platzierung erreicht hätte.
Wem erzählst du zuerst, wenn du an einem Wettbewerb hervorragende Leistung bringst?
Meinen Eltern, sie schaffen für mich ja einen sicheren Familienhintergrund, und sie unterstützen mich in allen Bereichen des Lebens, wenn sie können. Es ist wichtig, dass sie wissen, sie tragen stark zu meiner Erfolgen bei.
Es ist wichtig, zu wissen, dass du neben den Vertritt unserer Schule an so vielen Wettbewerbe eine ausgezeichnete Schülerin bist, du bereitest dich für zwei Abituren auf erhöhtem Niveau vor und dein Ziel ist die Universität Corvinus. Doch, du hast in deinem letzten Schuljahr in die Finale der Deutschen Nationalitäten OKTV gekommen, wo du wiederum einen sehr guten Platz erreicht hast. Warum hast du dich für diesen Wettbewerb gemeldet? Ausschließlich wegen Erhöhung deiner Punktezahl für die Uni, oder spielte dabei auch die deutsche Bindung eine Rolle?
Viel mehr die deutsche Gebundenheit. Meine Ahnen stammen aus Oberösterreich und ich selbst gehöre auch zur deutschen Nationalität, die Sitten und Bräuche der Nationalität kenne ich schon seit meiner Kindheit, da in Iklad-in meinem Heimatdorf-eine große Anzahl von deutscher Minderheit lebt.
Neben deinen Wettbewerbergebnisse hast du in den vergangenen Jahren mehrere Stipendien gewonnen. Würdest du bitte über diese erzählen?
Ja, gern. In meinem zweiten Gymnasialjahr habe ich das Stipendium der LDU erhalten, auf diese Möglichkeit hat mich Frau Bogár aufmerksam gemacht. Für die letzten zwei Jahre habe ich ein Nationalitätenstipedium von Ministerium für Humane Ressourcen (EMMI) bekommen. Dazu waren ausgezeichnete schulische Leistungen, weiterhin die Sozial-und Nationalitätentätigkeiten und die Wettbewerbergebnisse die Voraussetzungen.
Obwohl ich es mir vorzustellen versuche, kann ich nicht fassen, wie jemand so viel Ausdauer haben kann. Was ist dein Geheimnis?
Es ist eine Menge Fleiß nötig und es ist ganz ganz wichtig, ein Ziel für dich auszusetzen, das ständig vor deinen Augen schwebt und wofür du alles tun würdest. Für mich ist noch die Rückmeldung und Unterstützung meiner Lehrer und Freunden vielbedeutend.
Wirst du die verschiedenen Wettbewerbe vermissen, wenn du schon an der Universität studieren wirst?
Ich bin mir ganz sicher, dass die Antwort ’ja’ ist. Wie viele von mir wissen, bin ich ziemlich ambitiös, die ständige Kampfsucht bringt mich nach vorne.
Du bist eine der SchülerInnen, die das Büro der Direktorin am meisten aufsucht, und nicht wegen Tadel. Könntest du mir beschreiben, was für ein Gefühl ist es, dass man dich in der ganzen Schule kennt und dass dein Name für die Schulleitung mit dem für die Schiller gewonnene Ruhm gleichbedeutend ist?
Es war eine riesengroße Ehre, dass nach dem Lesefuchs alle LehrerInnen mich mit einem Applaus empfangen und Herr Engerth mit Blumenstrauß, Frau Erika Bogár – Szabó mit einem Buch und Pralinen mich während einer Deutschstunde überraschten. Ich bin stolz darauf, dass ich die Möglichkeit hatte, das Gymnasium jahrelang an bedeutenden Wettbewerben vertreten zu können.
Trotz der vorher Erwähnten bist du ein bescheidenes, introvertiertes Mädchen, das immer wieder neue Ziele hat. Du bist ambitiös, fast unaufhaltbar, du strebst immer nach dem Maximum. Wie wirkt es auf deine familiären und freundschaftlichen Beziehungen?
Ich versuche meine Freizeit so zu gestalten, dass ich sogar in diesem ganz schweren Schuljahr weder meine Familie noch meine Freunde vernachlässige. Sie sind aber zum Glück alle ganz verständnisvoll und tolerieren, dass ich viele Beschäftigungen habe.
Was sind deine Pläne für die Zukunft?
Kurzfristig sind das das erfolgreiche Abitur und das Erhalten der genügenden Punktzahl für die Universität Corvinus, genauer für das Studium Internationale Beziehungen. Genau deshalb lege ich das Abitur aus Geschichte und aus Deutscher Sprache und Literatur auf erhöhtem Niveau ab. In der Zukunft möchte ich unbedingt noch eine dritte Sprache erlernen, wahrscheinlich Französisch oder Portugiesisch. Ich schließe die Möglichkeit nicht aus, später im diplomatischen Bereich zu arbeiten.
Du reist gern. Hast du schon darüber nachgedacht, während deiner Universitätsjahre dich um ein ausländisches Stipendium zu bewerben, deine Fähigkeiten sind dazu nämlich alle gegeben?
Ich möchte unbedingt an dem Erasmus Programm teilnehmen, falls ich in Ungarn studieren werde. Ich verberge mein Ziel nicht, dass ich in der Zukunft gerne im Ausland eine Arbeit unternehmen würde.
Ich bedanke mich herzlich bei dir, für das Interview und natürlich auch für dieses angenehme Gespräch!
Es freut mich, so viele Jahre lang unsere Schule vertreten haben zu können und ich hoffe darauf, dass dieses Interview mehrere dazu motivieren wird, das Gleiche zu tun!
06.04.2017
Dózsa Bernadett 12.c